Ein Tag auf dem Flugplatz …

Ein kurzer Einblick in die Zeit auf dem Fluggelände Nastätten und was man bei uns alles erleben kann.
Anfang April starten die Pilotinnen und Piloten des Aero-Club Nastätten in eine neue Saison. Die während der Winterarbeit reparierten und gepflegten Flugzeuge werden wieder zusammengebaut und warten ab sofort in unseren Hallen darauf, dass sich die Tore öffnen und sie nun wieder für viele Monate regelmäßig in den Himmel abheben können!

Früh morgens ist bereits Leben in unser Clubhaus, die „Baracke“ eingekehrt. Der erste Kaffee wird gekocht, die ersten Wetterprognosen für den Tag werden diskutiert und die letzten Anekdoten des Lagerfeuers vom gestrigen Abends werden noch fertig erzählt.

LS4 im Windenstart auf dem Aero-Club Nastätten

Briefing

Um halb zehn geht es dann mit einem gemeinsamen Briefing in unserer Flugleitung für alle am Flugbetrieb Beteiligten richtig los. Die heutigen Flugleiter, Winden- und Seilfahrer werden eingeteilt und das Wetter sowie die Ziele für den Tag werden besprochen.
Dann endlich ertönt das Rumpeln der Hallentore. Die Flieger werden aus ihren Hutzen befreit und mit Fallschirmen und Batterien ausgestattet. Anschließend werden sie mit unseren Autos oder dem roten Traktor an den Start gezogen. Ja nach Windrichtung werden auch unsere Startwinde, der Startwagen und der Rettungswagen an den richtigen Stellen platziert. Auch das „Lande-T“, welches den Piloten die Landerichtung anzeigt, wird neben der Landebahn ausgelegt. Unser Seilwagen, der sogenannte „Lepo“, zieht jetzt zum ersten Mal die ca. 1000 Meter langen Seile quer über den Flugplatz von der Winde zum Start.

Startfrei!

Nach gründlichen Vorflugchecks, Ruderkontrollen und Ausklinkproben können die ersten Piloten abheben! Dann heißt es „Seil straff – Fertig – Frei“, das Segelflugzeug ist jetzt in der Luft. Auf ca. 300-500 Metern löst es sich vom Seil und setzt seinen Flug alleine fort. Ob Schulungsflüge der Flugschüler mit unseren ehrenamtlichen Fluglehrern, Streckenflüge unserer erfahrenen Piloten im Ein- oder Doppelsitzer oder einfach just for fun – am Start wird es tagsüber nie langweilig! Traktor fahren, Flieger zurückholen, Lepo fahren, Fläche halten, Seile einklinken und natürlich, nicht zu vergessen – fliegen, fliegen, fliegen!

Wenn sich dann am späten Nachmittag die ersten Streckenflieger im Funk melden, dass sie bald wieder zum Heimatflugplatz  zurückkehren, dann neigt sich die Thermik wohl dem Ende zu. Manchmal gibt es Tage, an denen es nicht alle nach Hause schaffen, sie landen außerhalb auf Feldern und Wiesen und werden dann mit ihrem Flugzeughänger von dort zurückgeholt. Manchmal gibt es auch Tage, an denen wollen alle gar nicht mehr auf den Boden kommen und fliegen bis kurz vor Sonnenuntergang.

Abends werden die wenigen Flieger, die noch am Start stehen, dann „heimgeflogen“, dass heißt, einer der Piloten startet nochmal und „landet lang“, sodass der Flieger in der Nähe der Hallen zum stehen kommt und nicht mehr weit zu seinem Schlafplatz hat. Danach wird zusammen geputzt und die Flugzeuge werden wieder in ihre Hutzen gehüllt und auf ihre Plätze in der Halle geschoben. Damit der „Papierkram“ direkt erledigt ist, finden sich die Piloten in der Flugleitung ein, um ihre Flüge in die dafür vorgesehenen Flugbücher einzutragen.

Schön wars, die Sonne geht unter...

Feierabend

Bei einem gemeinsamen Bier oder einer Limo lassen die Flieger und Fliegerinnen den Abend gemeinsam ausklingen. Im Sommer wird oft noch gemeinsam gegrillt, gegessen und am Lagerfeuer gesessen, um den Tag Revue passieren zu lassen und schon Pläne für die kommenden Flugtage zu schmieden.
Bevor ein Teil der Mannschaft nach Hause fährt und die anderen schlafen gehen, ertönt ein zweites Mal das Rumpeln der Hallentore. Auf Wiedersehen liebe Flugzeuge, bis zum nächsten Flugtag in Nastätten.

Flugplatzleben