In der Segelflug-Bundesliga setzten sich die Pilotinnen und Piloten des Aero-Club Nastätten am vergangenen Wochenende gegen 24 weitere Vereine durch und gewinnen den Rundensieg. Der Sieg in dieser 11. Bundesliga-Runde war geprägt von großer Euphorie für das nach langer Durststrecke gut vorhergesagte Streckenflug-Wetter am Sonntag und entsprechend ansteckender Motivation unter den Pilotinnen und Piloten. Schon beim morgendlichen Treffen der Vereinskameraden war klar: An diesem Tag wollen alle in die Luft! Jedes der neun Vereinsflugzeuge und noch elf weitere private Segler wurden ausgepackt und für einen langen Flugtag fertiggemacht.
Die meisten Punkte holten Holger Back und Ilka Elster-Back im Doppelsitzer mit ihrem Flug über rund 800 km. Sie flogen südwestlich bis fast an die französische Grenze, dann nach Nordosten bis kurz vor den Brocken im Harz und wieder zurück nach Nastätten. Diese Ausrichtung der Flugstrecke war die Rennstrecke an diesem Tag. Mit minimalem Abstand liefert das Duo aus Jugendleiter Jannik Back und seinem Vater Jochen Back ebenso im Doppelsitzer den zweitschnellsten Flug für die Nastätter. Das Segelfliegen steckt bei Familie Back wahrlich im Blut.
In der Geschwindigkeitswertung punktet Martin Fuhr mit Co-Pilot Philipp Metzler außerdem mit seinem schnellen Flug. Über die Wertungsdauer von zwei Stunden kommen hier bei allen jeweils Schnittgeschwindigkeiten von 130 bis 145 km/h zu Stande.
Die weiteste Strecke von Nastätten ist an diesem Tag Jens-Christian Henke geflogen. Er legte 862km zurück und steuerte so noch wertvolle Punkte zu Streckenwertung bei.
Ebenso beachtlich waren die vielen weiteren Streckenflüge die am Sonntag aus Nastätten gelangen. Gleich fünf Oldtimer-Liebhaber hatten sich morgens gemeinsam eine ambitionierte Strecke mit ihren älteren Seglern in Holzbauweise vorgenommen und trafen sich auf ihrem Weg von Nastätten in Richtung Gedern immer wieder in der Luft. Über Funk beraten sich die Pilotinnen und Piloten über ihre Erfahrungen auf der Strecke, es werden Tipps und Statusmeldungen ausgetauscht. Zwei junge Pilotinnen aus dem Aero-Club probierten sich auch an der Strecke und sammelten im Team wertvolle Streckenflug-Erfahrung. Auch wenn nur einer genau die Strecke geschafft hat, die sich morgens überlegt wurde, hatten doch alle einen ereignisreichen Tag. Manche landeten auf anderen Flugplätze, andere auf Feldern – Per Flugzeugschlepp oder mit dem Flugzeug im Anhänger holten die anderen Mitglieder sie bis spät abends jedoch alle wieder zurück nach Nastätten. Eine beachtliche Teamleistung der Nastätter und ein schönes Gefühl, sich immer auf die Kameraden verlassen zu können.
In der Ausbildung gab es zudem einen großen Erfolg zu feiern: Jannik Fuchs nutzte das gute Wetter und absolvierte den schnellsten 50-km Flug eines Flugschülers aus Nastätten. Diese Aufgabe gehört zu den letzten Hürden, die alle Pilotinnen und Piloten vor ihrer Scheinprüfung nehmen müssen. Nachwuchs für die Bundesliga ist in Sicht!
In der Segelflug-Bundesliga fliegen, aufgeteilt in 1. und 2. Klasse, die besten 50 Vereine Deutschlands an 17 Wochenende im Jahr im Wettbewerb gegeneinander. Die 5 besten steigen zum Ende des Jahres auf – Ziel der Aero-Club-Piloten ist in dieser Saison in der 2. Liga also der Aufstieg zurück in die Königsklasse, die erste Segelflug-Bundesliga. Diesem Ziel sind die Pilotinnen und Piloten jetzt wieder einen Schritt näher. An den kommenden sechs Wochenenden wird sich entscheiden, wie es in der Saison 2025 weitergeht.
