Runde 18

Der ACN steigt ab in die 2. Bundesliga

Der Aero-Club Nastätten gab in der zweitletzten Runde alles und verlegte seinen Flugbetrieb sogar in das Rheintal. Trotz fünf Auswärtsflügen konnte nur ein magerer Rundenpunkt eingesammelt werden. Obwohl noch eine letzte Runde geflogen wird, steht bereits jetzt fest: Ein Verbleib in der 1. Segelflugbundesliga ist auch theoretisch nicht mehr möglich.

Das Wetter am vergangenen Wochenende erinnerte mit viel Regen, niedrigen Temperaturen und vielen grauen Wolken an den Herbst. Am Sonntag war es immerhin trocken, doch lagen die dichten, schnell ziehenden Wolken viel zu tief, um an einen Bundesligaflug mit einem Start auf dem Segelfluggelände Nastätten denken zu können. Es gab aber noch eine Chance für die Piloten des Blauen Ländchens, die Abstiegszone zu verlassen: Der Flugbetrieb musste in das Rheintal verlagert werden. Mit sehr großem Einsatz gelangen fünf Flüge mit den Startplätzen Bensheim und Ludwigshafen. Drei lagen über der Mindestwertungsgeschwindigkeit von 40 km/h, so dass eine vollständige Rundenwertung abgeliefert werden konnte. Mit den verblüffend guten thermischen Bedingungen im Südosten Deutschlands, insbesondere über der Schwäbischen Alb, konnten die ACN-Flüge jedoch nicht konkurrieren.

Holger Back auf seiner LS 10 "Seven One" (18 m Spannweite) erzielte eine Wertungsgeschwindigkeit von 67,5 km/h. Er startete in Ludwigshafen und flog überwiegend südlich von Heidelberg. Es bildeten sich sehr schöne Wolkenstraßen, die sich aber durch den starken Wind rasant bewegten und manchmal innerhalb von Minuten auflösten. Back war deshalb oft gezwungen, zeitraubende Haken zu schlagen, um oben zu bleiben.

Mit 64,4 km/h etwas langsamer unterwegs war sein Bruder Jochen Back auf dem Vereinsdoppelsitzer DG-1001T "Yankee Hotel" (20 m Spannweite). Er startete in Bensheim und flog im 2,5-stündigen Bundesliga-Zeitfenster überwiegend am östlichen Rand des Rheintals. Dazu nutze er ausschließlich thermische Aufwinde.

Dieter Schäfer mit Coach und Co-Pilot Thomas Eisenlohr starteten ebenfalls in Bensheim auf dem Vereinsdoppelsitzer "Yankee Delta" (20 m Spannweite). Sie realisierten ihren Plan, im Hangflug zu punkten. Das gestaltete sich jedoch deutlich schwieriger als erwartet, weil in Bodennähe die Windstärke nur zwischen 20 und 25 km/h lag. Für einen schnellen Flug im Hangaufwind der Bergstraße hätte der Wind jedoch mit mehr als 30 km/h rechtwinklig zur Hangkante blasen müssen. Mit einer Wertungsgeschwindigkeit von 56,0 km/h komplettierten sie das Bundesliga-Team der zweitletzten Runde.

Ende 2010 belegte der ACN nach 19 sehr erfolgreichen Runden in der 2. Segelflugbundesliga einen hervorragenden Gesamtplatz 3. Er gehörte damit klar zu den ersten sieben Vereinen, den der Aufstieg in die 1. Segelflugbundesliga gelang. Damals hatten die Pilotinnen und Piloten des Blauen Ländchens nicht damit gerechnet, sich länger als ein Jahr in der sehr anspruchsvollen Erstliga halten zu können. Das dies insgesamt vier Jahre möglich war, ist eine sehr erfreuliche Leistung. Im Jahr 2015 geht es für den Verein zurück in die 2. Segelflugbundesliga. Die Rückkehr zu den Erstligisten ist schon jetzt ein Ziel der begeisterten Ligapiloten.

Text: Jens-Christian Henke

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